Hausrat

Auf dieser Seite finden Sie Informationen über die Hausratversicherung, wie sie von der Gilde angeboten wird, und die Antwort auf einige Fragen, die von zentraler Bedeutung sind. Für weitere Informationen bitte die einschlägigen Bedingungen lesen, in diesem Fall die VHB2008 (auf der Downloadseite). Die Bedingungen sind umfangreich aber leicht zu verstehen und in sich auch logisch und fair. Für Fragen wenden Sie sich jederzeit an die Gilde, denn die hat Erfahrung damit. Es gibt Grenzfälle, über die man besser vorher spricht, insbesondere die Einbauküche sollte entweder der Wohngebäudeversicherung oder der Hausratversicherung zugeordnet sein. Dann weiß jeder, was er zu ersetzen hat, und wofür er einen Beitrag verlangt.

Was ist Hausrat?

Faustregel: Alles, was man mitnimmt, wenn man umzieht. Das sind zuerst Möbel und Einrichtungsgegenstände, aber auch die persönlichen Sachen, Bücher, Bilder, Vorräte und so weiter. Auf den Wert kommt es nicht an. Der Konzertflügel ist ebenso Hausrat wie der Zahnstocher, aber auch der Zucker in der Dose und das Heizöl im Tank.

Warum sollte man seinen Hausrat versichern?

Die Frage ist berechtigt und man kann das auch lassen. Die Entscheidung ist frei und es handelt sich nicht um eine Pflichtversicherung. Allerdings sollte man sich vergegenwärtigen, welchen materiellen Vermögenswert man überhaupt besitzt, und sich dann ausrechnen, wie viele Jahre man arbeiten müsste, um im Falle eines Verlustes wieder auf den Status Quo zu gelangen. Das sollte motivieren. Wenn das noch nicht reicht: abzählen, wie viele Menschen diesen Hausrat nutzen. Ist die Zahl größer als 1, sollte man seinen Hausrat versichern.

Was wird im Schadenfall ersetzt?

In den Anfängen der Versicherung und vor der flächendeckenden Einführung einer allgemeinen Währung wurde in Natur (‚Naturalrestitution‘) ersetzt. Davon ist man heute weit entfernt. Ersetzt wird jeweils der Neuwert der Sachen, die bei einem Schadenfall entweder zerstört, beschädigt oder abhandengekommen sind. Warum Neuwert und nicht Zeitwert? Weil man in seinen persönlichen Sachen lebt. Gebrauchte Socken oder Bettdecken oder andere Dinge des Alltags zu ersetzen ist Unsinn, denn niemandem ist zuzumuten, Socken oder Bettdecken gebraucht zu kaufen. Es kann daher sein, dass der Versicherungsnehmer nach einem Schaden finanziell besser steht als vorher, aber das ist in Ordnung, denn er hat auch einen Versicherungsbeitrag bezogen auf den Neuwert bezahlt. Die Kalkulation geht für beide Seiten auf: Die Gilde kann den einzelnen Beitrag in den großen Topf tun, aus dem Schäden bezahlt (‚reguliert‘) werden, der Versicherungsnehmer (das Mitglied) kann ruhig schlafen in der Gewissheit, dass nicht der zufällige wirtschaftliche Untergang droht.

Versichert sind auch ausgewählte Kosten, die häufig anlässlich eines Versicherungsfalles entstehen, beispielsweise Lager-, Schutz- oder Bewegungskosten, Aufräumkosten, Reparaturkosten und noch einige andere. Näheres findet sich auch zu diesem Thema in den Bedingungen in übersichtlicher Aufzählung und Beschreibung.

Wogegen wird versichert?

Versichert werden Gefahren, die dem Hausrat drohen.

Im Rahmen der Hausratversicherung wird zunächst versichert der Klassiker, nämlich Feuer. Feuer kann in kurzer Zeit ein ganzes Haus nebst Hausrat vernichten, das schaffen sonst nur Sturm oder Überschwemmung oder Putins Vandalen. Feuer oder Brand ist ein Feuer, das ohne bestimmungsgemäßen Herd entstanden ist oder diesen verlassen hat, und das sich aus eigener Kraft auszubreiten vermag. Wenn also der Toaster die Gardine entzündet, eine Kerze des Adventskranzes diesen in Brand setzt und dann Tisch, Zimmer und Haus, wenn ein Ölofen in Flammen steht oder Fett in der Pfanne explodiert: das sind Beispiele für Feuer. Nicht jedoch: die glimmende Zigarette, die ein lustiges Ornament in den Teppich oder die Couch brennt, nicht der Kurzschluss in der Waschmaschine, der außer Gestank und Motorschaden nichts hervorbringt, nicht der aus der Form gegange Laptop, dessen Akku heiß wurde. Explosionen und Implosionen sind dagegen wieder versichert, ebenso wie ‚Anprall oder Absturz eines Luftfahrzeuges oder Teilen davon oder ihrer Ladung‘. Letzteres ist der Vollständigkeit halber in den Bedingungen enthalten, in der Praxis kommen solche Fälle so gut wie nie vor.

Eine weitere Gefahr ist Einbruchdiebstahl. Hier wird nicht der ganze Hausrat Opfer der Gefahr, sondern nur der Teil, den ein erwachsener Mensch wegtragen kann. Meist ist das Bargeld oder Schmuck, der sich immer wieder an den gleichen Stellen im Haus befindet. Bargeld ist, wenn es außerhalb eines Tresors herumliegt, nur bis zu einer festen Obergrenze versichert, Schmuck bis zu einem Prozentsatz des Wertes des Hausrats. Es könnten aber auch andere Sachen gestohlen werden, die beim Hehler Ertrag versprechen: Elektronik (Smartphones!) beispielsweise, Geld- und Kreditkarten sind ebenfalls beliebt und überhaupt alles, was auf kleinem Raum großen Wert verkörpert, denn der Einbrecher hat nur begrenzte Tragfähigkeit und muss sorgsam auswählen. Die Zeiten, in denen Tische und Stühle gestohlen wurden, sind lange vorbei. Einbruchdiebstahl setzt, wie das Wort schon sagt, einen Einbruch voraus. Dieser wiederum erfordert Gewalt. Es sind noch andere Varianten des Einbruchdiebstahls versichert, die in den Bedingungen erklärt sind, wie auch die Verwendung falscher Schlüssel und Raub. Vandalismus nach einem Einbruch ist versichert, kommt aber selten vor. Die Situation ist aber nach einem Einbruch für das Opfer auch ohne Vandalismus schon traumatisch genug.

Sturm und Hagel als Naturgewalten sind ebenfalls Gefahren, die dem Haus und dem darin befindlichen Hausrat drohen. Sturm ist Wind, der mit 8 Windstärken oder mehr weht, Hagel ist selbsterklärend.

Versicherungswert, Versicherungssumme

Wichtig ist nicht nur, versichert zu sein. Ebenso wichtig ist, dass die Versicherungssumme dem Versicherungswert entspricht.

Der Versicherungswert ist die Summe aller Preise, die die Sachen haben, die den Hausrat ausmachen. Das Problem bei der Bestimmung dieser Summe ist, dass in modernen Zeiten Menschen eine Unzahl von einzelnen Gegenständen besitzen. Man könnte zwar ein Inventar aufstellen, aber der Aufwand wäre gigantisch und selbst mit Mühe könnte man immer noch das eine oder andere übersehen oder falsch bewertet haben. Es sollen überall Neupreise angesetzt werden, die ihrerseits Schwankungen unterliegen.

Sinnvoll und praktikabel ist, die Quadratmeterzahl der Wohnung oder des Hauses zugrunde zu legen, und einen Durchschnittswert pro Quadratmeter anzunehmen, beispielsweise 750, – €. In der Praxis hat sich dieser Wert als kostendeckend erwiesen. Die Hausratversicherungsverträge bei der Gilde sind dynamisiert, das heißt, die Versicherungssummen werden jährlich angepasst, so dass in etwa die Inflation ausgeglichen wird. Szenarien grober Unterversicherung werden so vermieden. Voraussetzung ist aber, dass die Versicherungssumme am Anfang richtig war, denn die bloße Fortschreibung einer falschen Summe macht diese nicht richtig.

Die Versicherungssumme ist also derjenige Betrag, der im Versicherungsvertrag bzw. der Police steht, und der auch die Grundlage für den Versicherungsbeitrag darstellt. Die Übereinstimmung dieser Beträge ist in beiderseitigem Interesse: der Versicherungsnehmer erhält für jeden Schaden vom Bagatellschaden bis zum Totalschaden vollen Ersatz, der Versicherer (die Gilde) erhält den vollen Beitrag. Sonst droht Unterversicherung, das heißt, wenn die Versicherungssumme x % unter dem Versicherungswert liegt, bekommt der Versicherungsnehmer auch nur x % seines Schadens ersetzt, unabhängig von dessen Höhe. Das macht niemanden glücklich.

Diese Anmerkungen zur Hausratversicherung sind zu verstehen als eine Art Einführung und Überblick und Antwort auf häufig sich ergebende Fragen. Für weitere Einzelheiten und das vollständige Bild sei auf die Bedingungen (‚Allgemeine Hausrat Versicherungsbedingungen‘) verwiesen, die im Downloadbereich verfügbar sind.